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2005: Spurensuche³ Teil I - Vom Schnabelmenschen zur Zwergenstadt

2005: Spurensuche³ Teil I - Vom Schnabelmenschen zur Zwergenstadt

11.06. – 26.10.2005

ca. 8000 v. Chr. – 610 n. Chr.

Die Präsentation „Vom Schnabelmenschen zur Zwergenstadt“ dokumentiert anhand ausgewählter archäologischer Bodenfunde die prähistorische, römerzeitliche und spätantike Besiedlung Osttirols.

Die Eckpunkte der Zeitspanne ca. 8000 v. Chr. bis 610 n. Chr. sind verknüpft mit Fundplätzen und daran haftenden historischen Sagen – über Schnabelmenschen auf der Lappachalm mit mittelsteinzeitlichen Funden im näheren Umfeld und über die baulichen Reste der 610 n. Chr. zerstörten Stadt Aguntum, die als Zwergenstadt gedeutet wurden.

Für die Mittelsteinzeit (ca. 9500 - 5500 v. Chr.) belegen Geräte aus Silex (Feuerstein) und Bergkristall vom Staller Sattel und vom Hirschbühel die Bejagung der Hochgebirgsregion des Defereggentales durch nomadisierende Jägergruppen.

Für die Jungsteinzeit (ca. 5500 - 2200 v. Chr.) erschließen verschiedene Einzelfunde sowie die Ausgrabungen auf der Hügelkuppe Breitegg bei Nußdorf-Debant die voranschreitende Besiedlung mit Kultureinflüssen aus dem Etschtal und aus Slowenien. Beim Gradonner Stein in Kals lassen um Feuerstellen kreisförmig angeordnete Steinbockschädel Kulthandlungen vermuten.

Kupferbergbau ist ab der Bronzezeit (ca. 2200 - 800 v. Chr.) Triebfeder für die wirtschaftliche Erstarkung. Bevölkerungszuzüge aus dem Süden und die Einbindung Osttirols in die Laugen-Melaun-Kultur könnten direkt mit dem Bergbau in Verbindung stehen. Das eisenzeitliche Brandgräberfeld

Welzelach – Berg mit dem wohl bedeutendsten prähistorischen Fund Osttirols – die figural verzierte Situla mit der Darstellung einer Hasenjagd – zeigt Wohlstand durch Bergbau und Metallhandel. Osttirol gehört nun zur Fritzens-Sanzeno-Kultur. Diese erlischt mit der römischen Okkupation des Alpenraums 16/15 v. Chr., Osttirol wird Teil der römischen Provinz Noricum. Zentrum des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens wird das municipium Aguntum.

Eine Ausstellung der Stadt Lienz in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck.

 

Der Katalog zur Ausstellung

Das dreibändige Werk zur Ausstellungsreihe

 

© Zita Oberwalder