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29.05.-19.10.2025
29.05.-19.10.2025
BLICKE NACH INNEN
Nicäa
Kunst als Brücke in die Gegenwart
„blicke nach innen“ – unter diesem Titel präsentiert die Stadt Lienz auf Schloss Bruck eine hochkarätige Ausstellung voller spiritueller Erfahrungen. Als Ruhepol in einer drängenden Welt dienen hier jedoch nicht antike Kunstwerke, sondern beeindruckende zeitgenössische Meisterwerke.
Der Anknüpfungspunkt in der Geschichte liegt lange zurück. Als Kaiser Konstantin im Jahr 325, also vor genau 1700 Jahren, die Bischöfe der damals bekannten Welt zum ersten Ökumenischen Konzil nach Nicäa einlud, erhoffte er sich eine geeinte Kirche und damit Stabilisierung seines Reiches. Die „Pax Romana“ sollte gewahrt werden. Trotz des Richtungsstreits innerhalb der Glaubensgemeinschaft entfaltete dieses Treffen eine enorme Wirkungsgeschichte: Der christliche Glaube hat durch die Ikonen, die majestätischen Mosaike und die sakralen Bauten im Stile der römischen Basiliken eine neue Sichtbarkeit erlangt. Im II. Konzil von Nicäa im 8. Jahrhundert wurde der Weg der Wertschätzung von Bildern erweitert und verankert.
Spirituelle Erkenntnis durch Kunst – diesem Gedanken folgt die aktuelle Sonderausstellung auf Schloss Bruck, kuratiert von Hubert Salden. „Kunst und Religion weisen über das Sichtbare hinaus auf das Immaterielle. Sie schlagen offene Wege ein und heben ans Licht, was eine Gesellschaft in ihr Unterbewusstsein verdrängt“, so der Kurator, der in den mittelalterlichen Mauern Arbeiten von Andy Warhol und Rebecca Horn, Glenn Brown und Kiki Smith vereint.
Die Bilder, die zu sehen sind, markieren nicht nur wesentliche Wegkreuzungen der christlichen Bildgeschichte, sondern bieten den Betrachtenden Heimat. Pilger und Migranten aller Jahrhunderte haben in ihrer Seele die religiösen Bilder ihrer Heimat mitgetragen. Heute ist es der Tsunami an Visuals und Bildreizen, die uns überfordern und nicht zuletzt die bewusste Wahrnehmung unserer Tradition erschweren - auch das eine Form der inflationären Abwertung der Bilder, wie sie durch Überflutung durch digitale Medien erfolgt.
Durch diese Vielfalt ergibt sich aber nicht grundsätzlich eine Abwertung der Bedeutung von Kunst, im Gegenteil. „Die aktuelle Ausstellung ist eine faszinierende Brücke - von der Antike bis ins 21. Jahrhundert, von uralten Bildern des Glaubens bis zu extrem coolen zeitgenössischen Werken“, so Bischof Hermann Glettler, der die Ausstellung begleitet und unterstützt. „Schloss Bruck – dieser Name verpflichtet bereits zum Brückenbau – wird zum Lernort für eine kreative Zusammenschau unterschiedlicher Welten. Sie dürfen nicht getrennt, aber auch nicht vermischt werden. Angesichts der vielen ideologischen Bunker und gefährlichen Bubbles unserer Zeit kann die hier gezeigte Kunst zu Dialog und Begegnung anstiften.“
Es sind Begegnungen, die ermöglicht werden. Mit Kunst, mit anderen Gedankenwelten. Aber vor allem mit sich selbst. Das Versinken im Bildwerk, das Suchen der Ruhe und die Auseinandersetzung mit eigenen Gedanken, ganz unabhängig von der persönlichen Nähe der Betrachtenden zu Glauben oder Religion, fordert zur Auseinandersetzung mit sich selbst heraus. Das elementare Angebot der Bilder in dieser Ausstellung macht wachsam und widerständig gegenüber den vielfältigen Strategien der Manipulation. Die Kultivierung der „blicke nach innen“ befähigt damit zum kritischen Blick auf Bilder ideologischer und politischer Propaganda.
Dass die Ausstellung mit einem Zitat aus Bert Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ startet, erscheint deshalb nur folgerichtig. „Der einzige Ausweg wär aus diesem Ungemach: Sie selber dächten auf der Stelle nach, auf welche Weis dem guten Menschen man zu einem guten Ende helfen kann. Verehrtes Publikum, los, such dir selbst den Schluss! Es muss ein guter da sein, muss, muss, muss!“. Denn das Gute bedarf der Schönheit, um beweglich, relevant und lebensbejahend zu sein. Die Schönheit bedarf der Wahrheit, um zu strahlen. Das Gute, Schöne und Wahre gehen über sich hinaus und weisen Wege.
Die Liste der Künstlerinnen und Künstler, die zur Teilnahme an der Ausstellung eingeladen sind, ist so vielfältig wie die Wege: Francesco Clemente, Gerald Domenig, Goudji, Volker Hildebrandt, Rebecca Horn, Alexej von Jawlensky, Raimer Jochims, Axel Kasseböhmer, Thomas Locher, Rune Mields, Omar Mismar, Hermann Nitsch, Arnulf Rainer, Nicole van den Plas, Susi Pop, Gustav Seitz, Kiki Smith, Manfred Stumpf, Andy Warhol.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit Bischof Hermann Glettler und wird großzügig unterstützt durch die Kulturabteilung des Landes Tirol, die Raiffeisen Landesbank Tirol AG und die Felbertauernstraßen AG.
Mit Werken von:
Glenn Brown
Carmen Brucic
Daniele Buetti
Phillip Caruso
Francesco Clemente
Gerald Domenig
Goudij
Volker Hildebrandt
Rebecca Horn
Jean-Baptiste Huynh
Alexej von Jawlensky
Raimer Jochims
Axel Kasseböhmer
Thomas Locher
Rune Mields
Omar Mismar
Scuola Mosaicisti del Friuli
Hermann Nitsch
Adrian Paci
Paul Pfeiffer
Otto Piene
Nicole Van den Plas
Susi Pop
Arnulf Rainer
Nikola Sarić
Gustav Seitz
Kiki Smith
Manfred Stumpf
Andy Warhol
Franz Wassermann
Nicole Van den Plas
Kuratierung & Text / Curation & text / Curatela & testo
Hubert Salden, Bischof Hermann Glettler
Ausstellungsgestaltung / Exhibition design / Ideazione della mostra
Gerhard Mitterberger
Grafik / Graphics / Apparato grafico
Barbara Reiter
Übersetzungen / Translations / Traduzioni
Baumann-Cox, Nora Tamburini-Müller
Ausstellungsaufbau / Exhibition setup / Allestimento della mostra
Schloss Bruck - Florian Rienzner, Jürgen Schrott, Ilena Meier, Simone Tegischer, Stefan Weis
Wirtschaftshof Lienz – Stefan Girstmair, Josef Lugger, Mario Jofen, Christian Scherer,
Gerhard Brunner, Johannes Stabentheiner, Mario Lercher, Niederklapfer Simon, Neumair Franz
Armin Kofler, Manuela Musner, Christian Frank, Heinz Rainer, Fa. Siegmund Eller
Restaurierung / Restauration / Restauro
Martina Spiegl
Kunstvermittlung / Exhibition mediation / Mediazione
Ilena Meier, Simone Tegischer
Bischofsbüro / Episcopal Office / Ufficio Vescovile
Martina Hausmann
Ausstellungsleitung / Exhibition management / Direzione della mostra
Stefan Weis
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