Nach der Beschlagnahme von zwei Gemälden Egon Schieles der Stiftung Rudolf Leopold als ehemals jüdisches Eigentum durch die Behörden in den USA Ende 1997/Anfang 1998 (eines ist mittlerweile wieder nach Wien zurückgekehrt) war bald auch Osttirol vom Aspekt des "NS-Kunstraubs" betroffen.
Ein Kreis, der sich mit der Restitution des "Totentanz 1809" von Albin Egger-Lienz im Jahre 2006 vorläufig geschlossen hat; nur kurze Zeit nach der Rückgabe von fünf Klimt-Bildern, darunter die "Goldene Adele", an Maria Altmann durch die Republik Österreich nach jahrelangem Kampf.
Erste Exponate kamen bereits vor und nach dem Tod des großen Malers 1926 in das bestehende Lienzer "Museum Aguntum". Eine massive Vergrößerung der Bestände ist in die Jahre 1938-1942 zu stellen, als die Stadtgemeinde einerseits Egger-Lienz-Werke von jüdischen Sammlern oder über Wiener Galerien erwarb bzw. andererseits durch Zuteilungen in den "Genuss" beschlagnahmter Gemälde und Zeichnungen kam. Das 1942 durch die Stadt angekaufte und renovierte Schloss Bruck wurde 1943 als "Osttiroler Heimathaus" eröffnet.
1950-1954 wurden sieben „arisierte“ Gemälde an die früheren jüdischen Besitzer zurückgeben: vier an Bernhard Altmann, zwei an Adolf Hochstim und eines an Camilla Kohn. Während man die Sammlung in der Folgezeit durch Ankäufe und ein Legat (Vermächtnis) erweitern konnte und während große Lokal-Ausstellungen den Bekanntheitsgrad des Malers, des Museums und der Stadt vergrößerten, sind in den letzten Jahren drei weitere Restitutionen in Sachen Egger-Lienz erfolgt, ein Rückgabe-Ansuchen wurde abgelehnt. Die Stadt hat sich ihrer Geschichte gestellt und die Provenienz von 38 "problematischen" Gemälden und Zeichnungen, die während der NS-Zeit nach Lienz gelangt waren, erforschen lassen.