Egger-Lienz und sein Werk auf Schloss Bruck
Albin Egger-Lienz, der bedeutendste Tiroler Maler des 20. Jahrhunderts und zugleich einer der ganz Großen der Moderne in Österreich, legte durch eine Schenkung 1913 selbst den Grundstein zur umfangreichen Sammlung auf Schloss Bruck. Hier hat er eine kongeniale Wirkungsstätte gefunden, eingebettet in die Geschichte seiner Heimat, deren Namen „Lienz“ er im Jahr 1891 dem seinen hinzufügt. Die Ausstellung bietet dabei nicht nur einen Querschnitt durch seine künstlerische Entwicklung...
Familienalbum
Im Zentrum des ersten Ausstellungsmoduls 2020 steht eine Familienzusammenführung der besonderen Art. Mit der Rückkehr der in der vergangenen Saison an diverse Landesmuseen verliehenen Werke von Albin Egger-Lienz werden auch selten gezeigte Leihgaben aus Privatbesitz zu sehen sein.
Dabei sticht ein Gemälde heraus: die Tochter des Künstlers Ila, im Kinderbettchen stehend. „Die Stille der Komposition, der eindringliche Blick des jungen ‚Gitscheles‘, wie Albin seine Ila nannte – das Werk fesselt einen ab dem ersten Moment.“, schwärmt Weis von dem Gemälde, das ansonsten nur im Wiener Museumsquartier zu sehen ist, stammt es ja aus der privaten Sammlung der Familie Leopold.
Eingebettet werden die Familienporträts in eine Neuaufstellung, die den Menschen Egger-Lienz selbst zu Wort kommen lässt. Mit Auszügen aus Briefen an Familie, Freunde und Künstler führt der Maler selbst durch die Räume, teilt private Momente und persönliche Ansichten zu seinen Werken. Ein Gedicht an seinen Vater, zu dem er eine innige Beziehung pflegte, Liebesbriefe an seine Frau Laura oder neckische Anreden für seine drei Kinder begleiten die Meisterwerke der Moderne. Kunst, welche die Besucher weit abseits von urbanen Zentren nicht vermuten würden.
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